Checkpoint Charlie, das ist ein ehemaliger Grenzübergang im Herzen von Berlin, in der Friedrichstrasse 43-45 (U-Bahn Kochstraße, etwa 2 Kilometer südöstlich des Brandenburger Tors, gut mit dem Rad erreichbar). Der Checkpoint Charlie ist einer der weltweit bekanntesten Grenzübergänge und Berliner Sehenswürdigkeiten.
Hier kannst du noch heute der deutschen Nachkriegsgeschichte, der deutschen und Berliner Teilung sowie dem Kalte Krieg nachspüren. Kein Wunder, dass der Checkpoint und das dortige Museum zu den meistbesuchten Sehenswürdigkeiten Berlins zählen. Noch mehr erfahren? Geführte Radtouren wie die Ost-West-Mauer-Radtour passieren auch den Checkpoint.
Schranken und das hölzerne Wachhäuschen der Amerikaner wurden wieder aufgebaut, ebenso wie das legendäre US Army-Schild „YOU ARE ENTERING (bzw. LEAVING) THE AMERICAN SECTOR“, das dasselbe auch auf Russisch, Französisch und Deutsch verkündet.
Für einen Gänsehautmoment sorgen auch die überdimensionalen Foto über dem Checkpoint. Sie zeigen ein und denselben jungen Mann in einer US-amerikanischen und sowjetischen Uniform – für mich ein Mahnmal für den Frieden und die Gleichheit der Menschen.
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Checkpoint Charlie: Selfie mit Grenzsoldaten aus dem Kalten Krieg
Laiendarsteller stehen in historischen Uniformen am weißen US-Grenzerhäuschen oder an aufgestapelten Sandsäcken bereit. Täglich machen Hunderte von Berlin-Touristen Selfies mit ihnen, nur wenige Schritte von der heute markierten Grenzlinie entfernt.
Der Checkpoint Charlie war während der Berliner Teilung die Grenze zwischen dem sowjetischen und dem amerikanischen Sektor der Stadt. Diplomaten, Angehörige der Armeen der Alliierten, Ausländer und deutsche Staatsbürger reisten hier von West nach Ost oder umgekehrt. Es war einer der Übergänge, an dem Franzosen, Briten und Amerikanern der alliierten Streitkräfte in das von der Sowjetunion kontrollierte Ost-Berlin reisen konnten.
Am Checkpoint Charlie unterhielten Amis und Sowjetrussen Wachhäuser und Wachposten. Personen und ihre Fahrzeuge wurden streng kontrolliert – insbesondere auf der Ostseite, um zu vermeiden, dass „Westler“ Ostdeutsche hinüber nach West-Berlin brachten. Immer wieder kam es am Checkpoint und entlang der Mauer zu dramatischen Fluchtversuchen und zu Abriegelungen durch die sowjetischen Grenzsoldaten.
Mauermuseum und Haus am Checkpoint Charlie – packende Infos zu Mauer und Flucht
Das Eintrittsticket oder eine Führung im Haus am Checkpoint Charlie / Mauermuseum Berlin lohnen sich: Hier findest du nicht nur spannend aufbereitete Chroniken zur deutschen und Berliner Teilung, zum Mauerbau, zum Kalten Krieg zwischen Ost- und Westmächten und zur DDR. Du bestaunst auch zahlreiche Fluchtvehikel, mit denen Ostdeutsche aus der ehemaligen Sowjetischen Besatzungszone beziehungsweise aus der DDR fliehen wollten.
Besichtige zum Beispiel den Originalballon, den zwei Familien in Thüringen selber herstellten, um nach Bayern hinüberzufliegen (spektakulär von Bully Herbig verfilmt). Faszinierend sind auch die Fluchtvehikel, die sich mutige Freiheitsliebende ausdachten, um über die Ostsee in die Bundesrepublik zu flüchten.
Sehe hautnah, in welche Hohlräume sich Menschen quetschten, um in speziell präparierten Autos von Fluchthelfern in den Westen gebracht zu werden. Das Haus am Checkpoint Charlie / Museum Berliner Mauer informiert natürlich auch über tragisch gescheiterte Flüchtende, die ihre Sehnsucht nach Freiheit mit dem Tod bezahlten.
Insgesamt starben über 300 Menschen, meist durch Schüsse von DDR-Grenztruppen oder Selbstschussanlagen, manche auch durch Ertrinken. Allein in Berlin forderte die Mauer über 140 Todesopfer. Wer lebend gefasst wurde, musste seinen Fluchtversuch oft mit Jahrzehnten DDR-Zuchthaus bezahlten. Wo du noch Original-Mauerabschnitte in Berlin findest und mehr liest du in unserem Berliner Mauer Blog.
Der Dritte Weltkrieg: Er wäre beinahe am Checkpoint Charlie ausgebrochen
Zu einem Höhepunkt vieler Spannungen zwischen West und Ost kam es im Oktober 1961: Im Zuge des im August desselben Jahres begonnenen Mauerbaus behinderten sowjetische Wachposten Amerikaner, die den Checkpoint Charlie nutzen wollten. Schließlich ließen die Befehlshaber auf beiden Seiten Panzer auffahren.
Die Sowjet- und US-Panzer standen sich – nur einen Steinwurf voneinander entfernt – schussbereit gegenüber. Zum Glück blieben die Soldaten ruhig, und es gelang es Diplomaten beider Seiten, die Spannungen zu entschärfen. So gelang es, dass der Kalte Krieg nicht in einen Schusswechsel mündete, der zu einem vernichtenden Dritten Weltkrieg ausufern können. Schaue dir im Museum Haus am Checkpoint Charlie / Mauermuseum die zugehörigen Bilder an und erfahre mehr darüber.
Noch mehr erleben – Checkpoint, Kalter Krieg, Mauer, DDR
Am Checkpoint Charlie empfindest du den Kalten Krieg, den Schrecken der Berliner Mauer und die Weltgeschichte zwischen Zweiten Weltkrieg und heute hautnah! Wenn du noch mehr erleben möchtest, besuche das 360 Grad-Panorama „DIE MAUER“ des Künstlers Yadegar Asisi, das du vom Checkpoint in drei Gehminuten (Richtung Mauerstraße) erreichst. In diesem Gesamtkunstwerk wird die Mauergeschichte wieder lebendig.
Ebenfalls fast direkt am Checkpoint Charlie erreichst du das Trabi-Museum, das zahlreiche bunte Exemplare des Kultautos aus der ehemaligen DDR zeigt. Wer statt zu Fuß oder mit dem Fahrrad mit dem Trabant-Zweitakter durch die Stadt knattern möchte, kann sogar eine Trabi Tour durch Berlin buchen.
Falls du noch mehr über die DDR wissen möchtest: Erfahre, wie das Leben “innerhalb” der Mauer aussah, was den Unterdrückungsstadt prägte, aber auch, wie die Menschen sich im Alltag, in Freizeit, Familie und Kultur behaupteten:
Besuche das vielfältige DDR-Museum nah am Berliner Dom/Unter den Linden, etwa 2,5 Fahrradkilometer vom Checkpoint Charlie aus erreichbar. Oder du fährst per U-Bahn zur Station Rotes Rathaus oder mit der S-Bahn zum Hackeschen Markt. Von dort sind es kaum 5 Gehminuten zum DDR-Museum, das direkt an der Spree liegt.