Die Berliner Mauer: Sie entstand im Sommer 1961 und zerschnitt die Stadt in den Westteil (den amerikanischen, britischen und französischen Sektor) und den Ostteil (den von den Sowjets kontrollierten Teil). Die Mauer Berlin war insgesamt etwa 155 Kilometer lang. West-Berlin wurde von ihr vollständig umschlossen – bis zur Maueröffnung am 9. November 1989.
Allein in Berlin verloren zwischen 1961 und 1989 über 140 Menschen ihr Leben, als sie versuchten, von Ost nach West zu gelangen. Die Mauer war und ist Symbol für Unfreiheit und menschenverachtende Regimes – und ihr Fall steht für die Hoffnung, das Unrecht und Unterdrückung überwunden werden können.
Hier sind unsere Tipps, wo die Mauer noch steht, wo du in Berlin mehr über dramatische Fluchtversuche, geglückte Fluchten und die Weltgeschichte des Kalten Krieges erfährst.
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East Side Gallery Berlin: 1,3 Kilometer Mauer, bemalt und besprayt mit über 100 Kunstwerken
Du kannst heute noch Originalabschnitte der Berliner Mauer bestaunen – der längste und kulturell spannendste ist die East Side Gallery (U-Bahn/S-Bahn Warschauer Straße). Hier stehen 1.300 Meter echte Mauer direkt an der Spree.
Die East Side Gallery ist die weltweit längste Aneinanderreihung von Graffiti-Kunstwerken unter freiem Himmel: Denn kurz nach dem Mauerfall rief Dave Monty fast 120 Künstler aus Berlin, Deutschland und der Welt auf, diesen Mauerabschnitt zu bemalen. Monty rief, und von A wie Alavi bis Z wie Zott folgten Künstlerinnen und Künstler dem Ruf.
Schlendere in Ruhe entlang der Mauerabschnitte und betrachte die mit Künstler und Titel ausgeschilderten Kunstwerke, die sich auf den wuchtigen Betonplatten dicht an dicht reihen. Besonders bekannt sind zum Beispiel der Bruderkuss von Honecker und der Trabi, der die Mauer durchbricht, den Birgit Kinder auf die Mauer malte.
Die freie Künstlerin ließ den Trabi ohne Beschädigungen die Mauer durchfahren – als Symbol für die friedliche Revolution in der DDR, die zum Mauerfall führte. Ebenfalls tausendfach fotografiert: der Mauerspringer Gabriel Heimlers, der an kühne Provokateure erinnert, die die Mauer mehrfach überwanden.
Wer an der East Side Gallery die wandgroßen Graffiti, die teils tiefsinnigen, teils humorvollen Sprüche und Bildtitel auf sich wirken lässt, erfühlt, wie groß die Anteilnahme am Fall der Berliner Mauer war und ist – und wie schrecklich die Schicksale der Maueropfer und wie wichtig weltweite Verständigung sind.
Bernauer Straße – Berliner Mauer Gedenkstätte und Dokumentationszentrum
Die Mauerreste, Gedenkstätte, Dokumentations- und Besucherzentrum, die Versöhnungskappelle und die Fenster des Gedenkens sowie die Ausstellung im Nordbahnhof verteilen sich auf 1,4 Kilometern. Du findest sie etwas nördlich des Berliner Stadtzentrums, an der Bernauer Straße, zwischen Wedding und Berlin-Mitte. Hier siehst du mehrere Abschnitte der Mauer sowie Ausstellungen und Informationen über die Geschichte der Teilung Deutschlands.
Mehr Infos zu den Mauer-Gedenkstätten in der Bernauer Straße findest du hier.
In der Eberswalder und in der Bernauer Straße wurde die Berliner Teilung besonders deutlich. Häuser an der Bernauer Straßen wurden direkt von der Mauer vom Westen abgetrennt, was spektakuläre Folgen hatte: In den Tagen nach dem Mauerbau seilten sich Ost-Berliner Bewohner teils aus ihren Fenstern buchstäblich in den Westen ab. Oder sie sprangen in Sprungtücher, die die Feuerwehr aus dem Westteil Berlins für sie aufspannte.
In der Bernauer Straße entstand auch das weltberühmte Foto von Conrad Schumanns Sprung in die Freiheit: Der DDR-Grenzer flüchtete 1961 in voller Montur mit einem mutigen Sprung über ausgerollten Stacheldraht.
Wo die Mauer noch steht, das Museum und die “Flying Wall”
Ein anderer Ort, an dem Mauerreste erhalten sind: Auch nah der Ausstellung Topographie des Terrors auf dem Gelände des früheren Gestapo- und SS-Hauptquartiers kannst du Teile der Berliner Mauer anschauen, an der Niederkirchnerstraße oder auf dem Potsdamer Platz.
Am Checkpoint Charlie in Kreuzberg stehen Nachbauten der Mauer. Das Highlight ist hier der ebenfalls nachgebaute, ehemalige Grenzübergang und vor allem das Mauermuseum im Haus am Checkpoint Charlie. Es bietet spannende Hintergründe zur Mauer und ihrer Geschichte, zur Weltpolitik und zeigt Fluchtfahrzeuge und vieles mehr. Mehr dazu findest du in unserem Extrablog.
Ebenfalls spannend, um die Historie der geteilten Stadt zu erspüren und mehr zu erfahren: Du kannst am PANORAMA PUNKT Berlin am Potsdamer Platz bei interaktiven Ausstellungen mehr erfahren und ein Stück Mauer in luftiger Höhe bestaunen: die Flying Wall. Hier genießt du gleichzeitig den Weitblick über die heute ungeteilte Stadt. Gleich Tickets buchen!
Geschichte der Mauer Berlin – Symbol für weltpolitische Umwälzungen
Die Mauer trennte in Berlin und in ganz Deutschland Familien, Freunde und brachte zahlreichen Flüchtenden den Tod. Sie bestand aus Betonmauern, Stacheldraht, Beobachtungstürmen und einem Todesstreifen, der vermint oder von Selbstschussanlagen, tödlichen Elektrozäunen und mehr geprägt war. Schwer bewaffnete, scharf schießende Soldaten der DDR-Grenztruppen und auch Hundelaufbahnen sollten Flüchtlinge davon abhalten, von Ost nach West zu gelangen.
Die Mauer wurde 1961 von der Regierung der Deutschen Demokratischen Republik (DDR) errichtet, als immer mehr Ostdeutsche in den Westen flüchteten. Die Spannungen zwischen den West- und Ostmächten verschärften sich, westliche Regierungen forderten den Rückbau der Mauer. DDR und Sowjetunion verweigerten sich, die DDR wurde zu einem fast komplett abgeschotteten Staat, aus dem es nur wenigen gelang, auszureisen oder zu flüchten.
Nach Jahren des Widerstands und der politischen Veränderungen in der Sowjetunion unter Michail Gorbatschow und in anderen Ländern des Warschauer Paktes wurde der Eiserne Vorhang in den 1980er Jahren durchlässiger. Zudem formierten sich, ausgehend von den Leipziger Montagsdemonstrationen, in fast der gesamten DDR zahlreiche Bürgerrechtler, Kirchenkreise und mehr, die friedlich Veränderungen einforderten.
Am 9. November 1989 verkündete die DDR-Regierung überraschend die Öffnung der Mauer
Tausende Ost-Berliner strömten zu den Grenzübergängen. An der Bornholmer Straße öffneten DDR-Grenzer zuerst die Schlagbäume, ohne von ihren Schusswaffen Gebrauch zu machen. Zur Jahreswende 1989/1990, gut neun Monate vor der Wiedervereinigung am 3. Oktober 1990, kletterten bereits tausende Ost- und Westdeutsche oben auf die Mauer. Auch der Verfasser dieses Blogs, der Ende der 1980er in Berlin studiert hat, kraxelte mit Freunden hinauf und lerne eine ostdeutsche Familie kennen.
Zur Grundausstattung gehörten damals Hammer und Meißel (nicht das sozialistische Symbol „Hammer und Sichel“). Als so genannte „Mauerspechte“ schlugen wir und Tausende andere kleine Betonstückchen aus der Mauer hinaus – als historisches Souvenir. Nach dem Mauerfall gelang schließlich die deutsche Wiedervereinigung. Ost- und Westmächte näherten sich, nach Jahrzehnten des Kalten Krieges, aneinander an, und weltweit nahm die Angst vor einem Dritten Weltkrieg, einem alles vernichtenden Atomkrieg, ab.
Entdecke die Mauer bei der Berliner-Mauer-Radtour mit einem Top-Guide, besuche historische Stätten, Checkpoint Charlie, East Side Gallery und mehr! Lies auch unsere Blogs über weitere Berliner Sehenswürdigkeiten und was du noch in Berlin machen kannst, damit es ein einmaliger Citytrip wird!